Donnerstag, 23. August 2012

Kommerzielle Unterhaltungskultur


3D-Projektion zum dresnder Stadtfest 2012 am Zwinger

Seit einiger Zeit gibt es ein neues Phänomen: Da wird was an eine Fassade projeziert; ach - und das sieht spektakulär aus! Einfach toll! Unglaublich!

Und wenn die bunten Bilder über die Hauswand flackern, dann ist das gleich ein Großereignis; muss ja, wer soll das denn sonst bezahlen? Es muss ja irgendwie bezahlt werden, sonst braucht man das ganze ja nicht machen.

Das treibt dann so irre Blüten, dass dafür private Sponsoren einspringen bzw. sich bereitwillig erklären, zu öffentlichen Projekten beizutragen. Wie neulich beim Dresdner Stadtfest, als niemand Geringeres als Intel den geheimen Höhepunkt des Stadtfestes boten: eine ca. 40 min Effektberieslung auf dem dresdner Zwinger.


Dorf und Stadt, Alot und Jung waren auf dem Theaterplatz zusammen gekommen, um dieser Spektakulären Werbeveranstaltung beizuwohnen.

Wer's verpasst hat, der kann sich die Show hier ansehen:
3D Projektion am Zwinger zum dresdner Stadtfest 2012

Schön und gut. Unterhaltung ist schließlich auch eine Kultur. Es muss ja nicht alles unbedingt Hochkultur sein; - wer wöllte das? Und doch, - trotz aller perfekt abgestimmten Effekte, irgendwann ist es - ermüdend. Ohne roten Faden, ohne Story, ohne dem gewissen Etwas, was uns doch was sagen soll, verhungert der Geist im bunten Lichternebel. Was fehlt ist der Anspruch an das Publikum, die Zumutung, es zum Mitdenken herauszufordern. Und schließlich das unterscheidet Kultur vom gebieterischen Kommerz.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen