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3D-Projektion zum dresnder Stadtfest 2012 am Zwinger |
Seit einiger Zeit gibt es ein
neues Phänomen: Da wird was an eine Fassade projeziert; ach - und das
sieht spektakulär aus! Einfach toll! Unglaublich!
Und
wenn die bunten Bilder über die Hauswand flackern, dann ist das gleich
ein Großereignis; muss ja, wer soll das denn sonst bezahlen? Es muss ja
irgendwie bezahlt werden, sonst braucht man das ganze ja nicht machen.
Das
treibt dann so irre Blüten, dass dafür private Sponsoren einspringen
bzw. sich bereitwillig erklären, zu öffentlichen Projekten beizutragen.
Wie neulich beim Dresdner Stadtfest, als niemand Geringeres als Intel
den geheimen Höhepunkt des Stadtfestes boten: eine ca. 40 min
Effektberieslung auf dem dresdner Zwinger.
Dorf und Stadt, Alot und Jung waren auf dem Theaterplatz zusammen gekommen, um dieser Spektakulären Werbeveranstaltung beizuwohnen.
Wer's verpasst hat, der kann sich die Show hier ansehen:
3D Projektion am Zwinger zum dresdner Stadtfest 2012
Schön
und gut. Unterhaltung ist schließlich auch eine Kultur. Es muss ja
nicht alles unbedingt Hochkultur sein; - wer wöllte das? Und doch, -
trotz aller perfekt abgestimmten Effekte, irgendwann ist es - ermüdend.
Ohne roten Faden, ohne Story, ohne dem gewissen Etwas, was uns doch was
sagen soll, verhungert der Geist im bunten Lichternebel. Was fehlt ist
der Anspruch an das Publikum, die Zumutung, es zum Mitdenken
herauszufordern. Und schließlich das unterscheidet Kultur vom
gebieterischen Kommerz.