Freitag, 5. Oktober 2012

Künstler der Documenta 13: Sanja Ivekovic

Ein Denkmal den Eseln. Künstlerin: Sanja Ivekovic aus Zagreb

Der Esel: per Definition ein Lasttier. Eigenschaft: genügsam, stur; bösartige Zungen behaupten, dieser sei obendrein dumm.
Eben jenes symbolische Tier nutzte Sanja Ivekovic, eine Künstlerin aus Zagreb, für ihre Installation in der Neuen Galerie während der Documenta 13 in Kassel. In einer Vitrine stellt sie Spielzeugesel aus und kombiniert diese mit Namen von bekannten Menschen, welche Widerstand gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeiten geleistet haben. Darunter sind die Geschwister Hans und Sophie Scholl („Die Weiße Rose“), Bürgerrechtler Martin Luther King, die russische Journalistin Anna Politkowskaja oder Jan Palach, der sich aus Protest gegen die sowjetische Besatzung in Prag verbrannt hat. Aber Wandtafeln informieren auch über in Deutschland unbekannte Aktivisten, die gegen Apartheid, für ein freies Tibet, im antikolonialistischen Widerstand kämpften oder die auf dem Tahrir-Platz in Kairo getötet wurden. Eins haben die symbolisierten Menschen jedoch gemein: Sie sind alle tot.
Wie schön, dass die Künstlerin sie, und vor allem deren Widerspenstigkeit, würdigt.

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